Neues Projekt Bildungsfonds

Malaika hat ein neues Programm gestartet, das sich auf die Bildung der Malaika-Kinder konzentriert. Wir sind uns einig, dass die Förderung der Bildung der Kinder und Jugendlichen  Priorität haben sollte. Auch bisher waren wir sehr bemüht, den Kindern und Jugendlichen den Zugang zu guter Bildung zu öffnen, aber nun wollen wir noch einen Schritt weiter gehen.

Allgemeine Bildung für alle Kinder

Alle Malaika-Kinder werden im Alter von 4 Jahren eine kostenpflichtige zweijährige private Vorschule besuchen – in etwa vergleichbar mit dem deutschen  Stoppleiste Kindergartensystem. Dann wechseln sie im Allgemeinen für die folgenden 8 Jahre in das kostenlose staatliche Schulsystem. Die Klassenfrequenz bewegt sich zwischen 60 und an die 90 Schüler*innen. Der erfolgreiche Abschluss bestätigt eine Grundbildung.

Der dritte  Bildungsschritt kann die neuerdings kostenlose vierjährige staatliche Sekundarstufe (oder Highschool) sein, wenn die Begabung für ein sehr akademisch angelegtes Lernpensum ausreicht. Wenn das nicht der Fall ist, lernen die Jugendlichen einen Beruf. Allerdings muss festgestellt werden, dass es kein Berufsbildungsprogramm in Kenia gibt. Ein gewisses Angebot bieten die“ Polytechnic Schools“. Die Eltern versuchen oft, Ausbilder zu finden, die die Jugendlichen zum Handwerker, zum/r Schneider/in, Farmer, Koch etc. ausbildet. In all diesen Feldern gibt es leider viele Aussteiger (sog. Drop-outs).

Für lernbehinderte Kinder gibt es in Kenia kaum Spezialschulen. Entweder versuchen die Familien, ihre Kinder solange es geht den Schulen zu lassen. Ansonsten wird der Bildungsgang abgebrochen.

Nach erfolgreichem Highschool-Besuch wird versucht, ein College oder eine Universität zu finden.

Neben dem staatlichen Schulsystem offeriert eine große Anzahl von Privatschulen eine kostenpflichtige Schulausbildung. Die Klassenfrequenz ist niedriger, und es werden mehr Angebote gemacht: mehr Sprachen, Computerunterricht, Sport, Theater etc. Klassenfahrten zu Bildungszwecken und anderes mehr.

Problematik: Die überwältigende Zahl der armen Bevölkerung kann sich für ihre Kinder die kostenpflichtigen Privatschulangebote nicht leisten.

Malaikas ehrgeizige Schulangebote

Alle Malaika-Kinder durchlaufen eine private Vorschule. Da die Anforderungen sehr schulisch angelegt sind, haben diese Kinder zu Beginn der 1. Klasse solide Grundkenntnisse der Mathematik, des Schreibens und Lesens, der englischen und der ostafrikanischen kiswaheli-Sprache.

Anschließend wechseln sie in eine staatliche Primarschule, einige auch aus besonderen Gründen in eine Privatschule. Solche Gründe können sein:

  • Sie lebten vorher in prekären Verhältnissen oder waren gar Straßenkinder,         die nie vorher eine Schule besucht hatten. Nun müssen sie aufholen, und das ist nur in Privatschulen möglich.
  • Lernschwache Kinder – u.a. auch Kinder mit Lese-Rechtschreibschwäche –    brauchen mehr Zuwendung und Verständnis der Lehrer*innen sowie eine konzentrierte Umgebung, die nur in kleineren Gruppen möglich ist.

Nach erfolgreichem Abschluss der Primarschule (ausreichende Punktzahl) besuchen die Malaika-Kinder eine Sekundarschule (auch Highschool genannt).

Sollte die Punktzahl nicht ausreichen und das Interesse für weitere schwierige vier Sekundarschuljahre nicht vorhanden ist, sorgen wir für eine Berufsausbildung. Das ist leichter gesagt als getan, weil Kenia keine solide Berufsausbildung anbietet. Der Standard der Polytechnical Schools ist in keiner Weise mit dem deutschen Standard zu vergleichen. Bisher ist es uns jedoch immer gelungen, eine Berufsausbildung sicherzustellen. Es gibt einige private Ausbildungsangebote von Europäern, Amerikanern oder Australiern, so z.B. für unsere Caroline, die Hotel Business mit Schwerpunkt „Backen“ lernt oder für Sharleen, die bei einer sehr gut ausgebildeten Frisörin ihr Fach gelernt hat.

Anschließend ergibt sich die Möglichkeit zu studieren – entweder an einem College oder einer Universität. Auch hier spielen die Schulergebnisse eine große Rolle. Es gibt neben einigen geförderten staatlichen Angeboten (Stipendien) eine Menge von recht teuren privaten Colleges. Der Besuch einer Universität ist nur durch ein Stipendium zu finanzieren oder durch wohlhabende Familien möglich.

Der neue „Malaika-Bildungsfonds“

Wir möchten den Malaika-Freunden eine Erweiterung unseres Bildungsprogramms vorstellen. Wir haben festgestellt, dass unsere Förderung Löcher hat, die wir mit dem Bildungsfonds füllen möchten:

a) Weitere Förderung der Jugendlichen, die nach kenianischem Recht Malaika verlassen müssen, wenn sie 18 Jahre alt sind.

b) Weitere Förderung der Kinder, deren Verwandte bereit sind, ihre mit ihnen verwandten Kinder in ihre eigene Familie aufzunehmen.

c) Den Malaika-Kindern, die noch bei uns leben, die Chance zu geben, an einer Privatschule ein Schuljahr überspringen zu können. Zumindest ein verlorenes Jahr könnte dadurch aufgeholt werden.

Für all diese Kinder und Jugendlichen gilt: Sie sollen die Chance bekommen, ihr Potenzial ausschöpfen zu können. Die Armut der Herkunftsfamilien soll nun kein Grund mehr sein, die begonnene Bildung zu beenden. Es wäre bedauerlich, wenn all unser Engagement abrupt beendet und der Weg zu einer besseren Zukunft gekappt würde.

Wir sind der Überzeugung, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Mit Ihrer/eurer finanziellen Unterstützung kann es klappen!